Projekt Blumenwiese
Hier sind die Texte und Bilder des Blogs zur Blumenwiese von 2019 bis 2022 zu finden. Aktuelles zur Blumenwiese und Generelles zu Umwelt- und Naturschutzthemen gibt es jetzt im neuen Naturblog.
15.2.2020:
Noch ist nicht viel passiert. Nur die ersten Winterlinge stecken den Kopf aus der Erde. Das Hinweisschild zum Thema Frühblüher habe ich angebracht und sehe ab und zu auch Passanten, die einen Blick darauf werden. Ich gebe aber zu, dass im Vergleich zu manchen Gärten, in denen Schneeglöckchen, Krokusse und teilweise sogar schon Osterglocken (!) blühen, sich der Bereich zur Zeit noch sehr unscheinbar ausnimmt. Ich vermute, dass die von mir recht spät gesetzten Zwiebeln noch eine Weile brauchen. Auch gut, kommen bei mir die Frühblüher etwas später bzw. zur normalen Zeit, denn diese annähernd 20 Grad im Februar irritieren die Natur sichtlich.
Noch ein Hinweis an alle Hundehalter: Bitte achten Sie darauf - hier und in allen anderen Anlagen - die Hinterlassenschaften Ihres Hundes mitzunehmen. Hundekot führt zu einer starken Überdüngung der Flächen und ermöglicht letztlich nur einigen wenigen Arten ein Überleben, die auf sehr nährstoffreichem Boden wachsen können (z.B. Wiesenlöwenzahn).
14.1.2020:
Ein neues Jahr beginnt und obwohl es noch gar keinen richtigen Winter gab und die Temperaturen bei etwa 10 Grad plus liegen, wird der nächste Frühling bald kommen. Somit ist es Zeit, daran zu denken, wovon sich die Insekten im zeitigen Frühjahr ernähren sollen. Bevor nämlich die Bäume und die Wiesenblumen in großer Zahl anfangen zu blühen, brauchen die Insekten bereits auf ihren Ausflügen an den ersten warmen Tagen Nahrung. Das bedeutet in erster Linie die Verfügbarkeit von Nektar und Pollen.
Um diese magere Zeit zu überstehen und gut aufgestellt in den Sommer zu gehen, sind z.B. die Wildbienen auf frühblühende Pflanzen angewiesen. Dabei kann es sich z.B. um Winterlinge (blühen teilweise bereits im Januar), Krokusse, Blausterne, Anemonen, Traubenhyazinthen, Schachblumen oder Schneeglöckchen handeln. Um den Bereich der Blumenwiese sowohl in der Größe wie auch bei der Artenzahl zu vergrößern, habe ich im unbepflanzten Streifen daneben Frühblüher gepflanzt. Die ersten bereits im Oktober, die letzten heute. Dabei hoffe ich, dass diese es bis zur Frühjahrsblüte noch rechtzeitig schaffen. Leider war es in den letzten Wochen oft so nass, wenn ich Zeit gehabt hätte, so dass ich das Pflanzen immer weiter aufgeschoben habe.
Der Boden ist leider sehr steinig und kaum zu bearbeiten. Er ist zudem extrem lehmig und fest. Ich habe den Boden etwas aufgelockert, dabei mehrfach wirklich dicke Regenwürmer aufgestöbert und auch viele kleine Keimlinge des Gemeinen Greiskrauts entfernt, die teilweise schon wieder anfangen zu blühen. Auch einiges an Müll musste ich leider aus den Pflanzen suchen...
Einen Hinweis auf die Wichtigkeit der Frühblüher und auf diesen Blog werde ich noch anbringen.
Das also ist der Ausgangspunkt für die Blumenwiese 2020:
17.10.2019:
Nun ist es endlich soweit: die Blumenwiese soll gekürzt werden. Nachdem es mal einige Tage nun nicht geregnet hat, habe ich mir am Dienstag (vor zwei Tagen) einen Teil der Fläche vorgenommen. Nachdem die Gärtner leider nicht da waren, dachte ich mir: Selbst ist die Frau!
Auf etwa der Hälfte der Fläche hatten sich die Pflanzen zum Teil gelblich verfärbt. Dort sind einige Pflanzen (scheinbar artspezifisch) durch den nassen Boden abgefault. Ich habe in diesem Bereich die losen Blätter und Stängel händisch eingesammelt und auf der benachbarten, kahlen Fläche ausgestreut. Der Plan war, dass die Pflanzen in den nächsten Tagen nachtrocknen, abreifen und die Samen somit dort für das nächste Jahr ein weiteres Stück Blumenwiese schaffen. Auch die Rote Spornblume, die hinter der Blumenwiese wächst und an deren letzten Blüten sich immer noch ab und an ein Taubenschwänzchen einfindet, habe ich ein Stück zurückgeschnitten, um der Blumenwiese ausreichend Platz einzuräumen. Den anderen - noch recht grünen Teil - musste ich aus Zeitgründen erst mal lassen wie er war.
Heute nun kamen die Gärtner doch und ich nutzte die Gelegenheit, einen von ihnen um das Schneiden per Heckenschere auf ca. 10 cm Höhe zu bitten. Das Schnittgut solle er einfach liegen lassen, damit die Samen rausfallen können und darauf sitzende Tiere einen neuen Unterschlupf finden können.
Nach etwa einer Stunde schaue ich aus dem Fenster und sehe, wie sich der Rasenmäher über die besprochene Fläche schiebt. Alles ist ratzekahl geschnitten, das Schnittgut ist abgetragen und auch das Grün von vor zwei Tagen ist zusammengerecht worden und verschwunden.
Seit Wochen überlege ich, wie die Fläche am besten für das nächste Jahr zu pflegen ist, informiere mich über Sensen, Sicheln und Schnitthöhen, frage Nachbarn nach großen Scheren und dann das!
Irgendwas wird sicherlich im nächsten Jahr wiederkommen. Aber das führt mir wieder einmal die Tücken des Naturschutzes vor Augen. Es ist nun mal nicht so einfach, sich mit allen Beteiligten erfolgreich auszutauschen. Im Gedenken an die Tiere, die heute im Rasenmäher oder im Müll gelandet sind.
Bilder der Fläche (vom 5.10., 15.10. und 17.10.2019):
Im nächsten Frühling geht es hier wieder irgendwie weiter....
4.10.2019:
Über vier Monate ist die Aussaat nun her und die Blumenwiese ist immer noch voller Leben. Einige Arten wie der Klatschmohn sind am Ende ihres Lebenszyklus angekommen, verbreiten aber hoffentlich stillschweigend Samen für das nächste Jahr. Andere wie die Schafgarbe sind grade erst zur Blüte gelangt, wie auch die Malve, die noch in vollster Blüte steht - zur Freude der Bienen und Schwebfliegen.
Eine weitere, sehr gute Nachricht: Es gibt Pläne für mehr Blumenwiesenfläche! Da sich meine kleine Fläche so positiv entwickelt hat, gibt es nun von Seiten der Gärtner die Überlegung, im nächsten Jahr einen weiteren Teil der Wohnanlagenbegrünung zur Blumenwiese zu machen. Bisher tummeln sich dort praktisch ausschließlich Sternmiere und Gemeines Greiskraut (beides in rauen Mengen), so dass es der biologischen Vielfalt mit Sicherheit zuträglich wäre. Ich drücke die Daumen für dieses Projekt.
Für eine Mahd meiner Fläche schien es bis letzte Woche immer noch etwas zu früh zu sein, da z.B. die Malven sicherlich noch keine reifen Samen gebildet hatten. Jetzt wäre es sicher inzwischen an der Zeit zu mähen, aber im Moment ist das nicht möglich, da alle Pflanzen - ausnahmsweise - sehr nass sind und es weiter regnet. Die Gärtner haben mir angeboten, die Fläche mit der elektrischen Heckenschere zu kürzen, da das deutlich schneller geht. Vielleicht ist nächste Woche der passende Zeitpunkt gekommen.
1.9.2019:
Weitere Pflanzen sind aufgeblüht: z.B. das Gewöhnliche Leinkraut. Auch weitere Insektenarten konnte ich auf der Blumenwiese beobachten: eine Grüne Stinkwanze wie auch ein Weibchen des Kleinen Kohlweißlings beim Ablegen ihrer Eier auf den Blättern.
Ein bisschen gegärtnert habe ich allerdings auch: die auf dem Foto im vorhergehenden Beitrag im Hintergrund erkennbare Späte Goldrute habe ich bis auf die Wurzeln zurückgeschnitten, da es sich dabei um eine problematische, invasive Art handelt. Sonst wächst im nächsten Jahr auf der Fläche nur noch die Späte Goldrute..
23.8.2019:
Genau drei Monate sind seit der Aussaat vergangen. Damit ist es an der Zeit eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.
Trotz vor allem am Anfang sehr trockener Phasen sind viele Samen (ob ausgesät oder hingeweht) aufgegangen. Die gut 10 qm Fläche sind mit dichtem Pflanzenbewuchs verschiedenster Arten bedeckt und ein Kaninchen hätte an dem frischen Grün seine helle Freude. Vor einigen Tagen zählte ich dort aktuell mehr als zehn blühende Pflanzenarten (u.a. Gemeines Greiskraut, Acker-Senf, Moschus-Malve, Ackergauchheil, Geruchlose Kamille, Klatschmohn, Kornblume, Ehrenpreis, Weidenröschen, Storchenschnabel, Acker-Stiefmütterchen, Kleinblütiges Knopfkraut, Wegerich und verschiedene Lichtnelken wie die Weiße Lichtnelke und das Taubenkropf-Leimkraut. Dazu kommen einige Arten, die noch keine Blüten gebildet haben, deren Blätter aber deutlich zu sehen sind (z.B. Wiesenlöwenzahn, Wicke, Wilde Möhre und Schafgarbe). Dazu summt immer etwas durch die Gegend: verschiedene Schwebfliegen wie die Gemeine Winterschwebfliege oder die Mistbiene konnte ich beobachten, sowie verschiedene Bienenarten, Hummeln (v.a. Steinhummeln) und Wanzen (v.a. Feuerwanzen). Leider ist es schwierig, die teilweise sehr kleinen, oft fliegenden Insekten vor die Kamera zu bekommen. Es ist jedoch ausgesprochen befriedigend zu sehen, wie gut und vielfältig sich die Fläche entwickelt hat vor allem auch im Vergleich zu den benachbarten Flächen.
Einen Dank möchte ich auch allen Nachbarn und Passanten aussprechen, von denen ich ausnahmslos positives Feedback bekommen habe, was mich wirklich überrascht hat. Es zeigt, dass das Bewusstsein für unsere unmittelbare Umwelt und vor allem unsere sechsbeinigen Mitbewohner stark zugenommen hat und dass zum Glück viele Menschen die Artenvielfalt der "Unkräuter" dem artenarmen Golfrasen vorziehen. Das macht viel Mut, das Projekt weiterzuführen.
Eine Herausforderung steht aber wohl noch an: die Mahd. Auch eine Blumenwiese muss gemäht werden - damit sich nicht nur wenige, starke Arten durchsetzen, sondern die Vielfalt auch im nächsten Jahr erhalten bleibt. Empfohlen wird dafür die Mahd per Sense, eine Methode, die ich mir im Moment für meine Fläche nicht vorstellen kann, da ich weder eine Sense besitze noch Erfahrung im Absensen. Die Wiese soll im Prinzip in der zweiten Junihälfte (nicht im ersten Jahr) und im August gemäht werden, wenn die Pflanzen abgereift sind und sich wieder selbst ausgesät haben. Eventuell kann noch Mitte bis Ende Mai eine dritte Mahd erfolgen. Ich denke, aufgrund der Trockenheit im Juli sind die Pflanzen im Moment noch nicht soweit und ich hoffe, dass mir in den nächsten Wochen eine Lösung für dieses Problem einfällt...
1.8.2019 (nach gut 2 Monaten):
Trotz der hohen Temperaturen kommen immer weitere Arten zur Blüte: auch die Malve, der Ackergauchheil sowie die Kamille blühen nun. Leider haben sich trotz meiner Gießbemühungen an den Rändern trockene Streifen gebildet. Desertifikation (Wüstenbildung) im Kleinen ist also zu beobachten, wogegen es in der Mitte der Fläche grünt und blüht.
Wenn ich mich umsehe, finde ich immer mehr Aktionen für die Insekten. Kommunen, Interessensgemeinschaften und sogar die Kirche engagieren sich. Zur Zeit bin ich dabei, die Aktionen, die mir begegenen fotografisch zu sammeln und werde sie hier bald vorstellen (Link zur Seite der Insektenschutzaktionen). Machen auch Sie mit! Haben Sie in letzter Zeit Ihren Garten insektenfreundlich umgestaltet? Dann schicken Sie mir ein Foto davon (
Wer sich übrigens mal einen schnellen Überblick über Bienen und Hummelarten sowie geeignete Pflanzen für Balkon und Garten informieren will, ist mit dem Buch "Bienenparadiese für Garten & Balkon" von Erika Börner recht gut bedient. Auch dieses Buch ist in der Bad Homburger Stadtbibliothek in der Rubrik Garten / Pflanzen- und Tierschutz zu finden. Wer allerdings selber wirklich aktiv werden will, sollte unbedingt zu fundierterer Literatur greifen (v.a. im Bereich Bau von Insektenhotels!).
19.7.2019:
Juhu, es hat wieder mal etwas geregnet. Den durstigen Pflanzen hilft das sehr. Die Fläche hat sich mit verschiedensten Pflanzenarten gefüllt, zum Beispiel der Kornblume. Zur Blüte hat es inzwischen auch ein Klatschmohn gebracht, der Acker-Senf bildet inzwischen die ersten Schoten, um sich für die nächste Saison wieder selbst auszusäen. Der Kreislauf beginnt...
Hier sind ein paar aktuelle Bilder der Fläche:
27.6.2019 (nach gut einem Monat):
Nachdem es bereits die letzten Tage heiß war und wohl auch trocken und heiß weitergeht, gehe ich ab uns zu mal gießen, wässere aber nur begrenzt, da es sich bei den ausgesähten Arten um Wildblumen handelt, die auch mit einer gewissen Trockenheit umgehen können sollten. Ich gebe nur etwas Starthilfe. Diese macht sich bereits bezahlt und die Fläche wird immer grüner. Inzwischen sind die ersten Blüten von Vergissmeinnicht und Acker-Senf zu sehen und sofort finden sich die ersten Insekten ein: Schwebfliegen, Feuerwanzen, Siebenpunktmarienkäfer und eine kleine Wildbiene konnte ich bereits beobachten.
6.6.2019 (Tag 15):
Gestern hat es ausreichend geregnet und es brechen viele kleine Pflanzen aus dem Boden. Bei vielen scheint es sich um Wolfsmilchgewächse (Garten-Wolfsmilch) zu handeln, die in anderen Teilen des Beetes vorkommen und sich wohl ausgebreitet haben. Laut www.die-honigmacher.de bieten sie den Bienen nur geringe Mengen an Pollen und Nektar. Auf der genannten Website lassen sich u.a. für den heimischen Garten Empfehlungen für ertragreiche Bienenweiden finden. Auch interessant und v.a. auch die Wildbienen einbeziehend ist das Buch: "Rettet die Bienen - Bunte Lebensräume für Stadtbienen" von Inga R. Wulf. Wie leben die verschiedenen Bienen, was brauchen sie und was kann man selber tun sind die Schwerpunkte des Buches. In Bad Homburg ist es auch in der Stadtbibliothek erhältlich - sobald ich es wieder zurück gebracht habe...
Tag 12:
Das Wochenende war heiß und trocken, ich habe gegossen und inzwischen insgesamt sicher über 100 L Wasser auf der Fläche verteilt, bei über 30 Grad Celsius kommt einem das aber wie ein Tropfen auf dem heißen Stein vor (mit der neuen, gelben Gießkanne bin ich immerhin wesentlich schneller). Trotzdem sind immer mehr kleine grüne Keimlinge zu sehen, bei denen ich sehr gespannt bin, zu was sie sich entwickeln. Schön finde ich, dass man immer wieder mit Nachbarn und Passanten ins Gespräch kommt, von dem Projekt erzählen kann und bisher nur positives Feedback zu hören war.
Tag 6:
Die Beschriftung für interessierte Passanten mit dem Logo der Stadt Bad Homburg und dem Verweis auf Naturalium.de habe ich nun aufgestellt (s. Foto). Als laminiertes Foto und an einem Holzstück befestigt sollte es hoffentlich eine Weile dem Wetter standhalten. Eine neue Gießkanne habe ich auch besorgt. Heute kann die allerdings noch Urlaub machen, da es zum Glück ausreichend regnet.
Tag 5:
Ich wässere die Fläche, sehe einige kleine grüne Keimlinge und hoffe, dass es doch kein Pflanzenschutzmittel war. Aber auch der Hundehaufen mitten im Beet ist nicht hilfreich. Ich plane den Kauf einer größeren Gießkanne, aber zumindest geht ein Regenschauer nieder und hilft mir. Außerdem will ich die Fläche kennzeichnen als potenzielle Blumenwiese.
Tag 3 und 4:
Wir waren übers Wochenende weg und die Sonne war da. Ist jetzt schon alles zu trocken geworden?
Tag 2:
Es wird gewässert, da es entgegen der Vorhersagen nicht geregnet hat. Mitleidiger Kommentar eines Passanten: "Da haben Sie ja zu tun mit der kleinen Kanne..." Das stimmt aber gleichzeitig sind ca. 15 Liter nicht besonders viel auf gut 10 qm Boden.
Tag 1: Aussaat am 23. Mai 2019
Bei warmem, trockenem Maiwetter mischten meine Tochter und ich das Saatgut wie empfohlen mit etwas Sand und verteilten es möglichst gleichmäßig auf die vorgesehene Fläche. Dort haben sich einzelne Pflanzen bereits selbst ausgesät (einige Gräser, der obligatorische Löwenzahn, Ehrenpreis...). Diese Pflanzen haben jedoch überwiegend gelbliche Blätter und es ist nicht zu beurteilen, ob die Pflanzen wohl durch den sehr trockenen Boden so mitgenommen aussehen. Nichtsdestotrotz versuchen wir unser Glück. Mit Unterstützung der Nachbarskinder wurde mit für diese Fläche zu kleiner Gießkanne alles gewässert. Eine größere Gießkanne muss wohl noch her.
Mai 2019:
Bereits im letzten Jahr hat die Stadt Bad Homburg regionales Saatgut in kleinen Tüten für den eigenen Garten verteilt und verlängert diese Aktion nun in 2019. Mit ein paar Balkonkästen lässt sich aber keine Blumenwiese anlegen. Daher nahm ich am Abend der Vorträge keine Tüten des Saatguts mit - ein Fehler, wie sich herausstellte.
Am nächsten Morgen kam ich mit den Gärtnern unserer Wohnanlage ins Gespräch: Nach einem kurzen Gespräch waren sie bereit, eine ca. 10 qm große, unbepflanzte Fläche für die Aussaat von Blumenwiesensaatgut zur Verfügung zu stellen statt sie mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln und neu zu bepflanzen. Nun fehlte mir aber das dafür notwendige Saatgut!
Im Stadtladen Bad Homburg erhielt ich leider nicht wie erhofft das Saatgut sondern die Antwort: "Das war doch im letzten Jahr. Da haben wir nichts mehr davon." Die Verlängerung der Aktion ist also scheinbar nicht bis zur Bürgerinformation vorgedrungen...
Auf meine Mail an die Ortsvorsitzende des BUND Bad Homburg erhielt ich die Antwort, dass ich mich direkt an die Stadt wenden solle, sie hätte auch kein Saatgut mehr zu verteilen.
Eine weitere Mail später erhielt ich von Herrn Wenzler von der Stadt Bad Homburg (Bereich Umwelt- und Landschaftsplanung) die Einladung, mir das Saatgut bei ihm anzuholen. Nach einem informativen und netten Gespräch mit Herrn Wenzler hatte ich nun genügend Saatgut für die bereitgestellte Fläche und es konnte losgehen.
Anfang Mai 2019:
Am einem Montagabend im Mai nahm ich am monatlichen Treffen des BUND Bad Homburg teil. Dort wurden zwei interessante Vorträge gehalten von Herrn Dr. Stefan Nawrath (promovierte Biologe und Landschaftsökologe) sowie von Herrn Fröhlich und Herrn Wenzler von der Stadt Bad Homburg (Bereich Umwelt- und Landschaftsplanung). Hauptfokus waren geeignete Mahdmethoden (oder "Wie, wann und wie oft mähe ich eine Grünfläche?") und die Gestaltung von ökologisch sinnvollen Grünflächen auf öffentlichen Flächen. Die "Blumenwiese" aus regionalem Saatgut, dass für heimische Insekten als Nahrung verwertbar ist, bekam von allen Experten starke Unterstützung.
Inspiriert durch diese zwei spannenden Vorträge zum Thema "Blumenwiese" auf öffentlichen und privaten Grünflächen, will auch ich meinen Beitrag zur Erhaltung der heimischen Insektenarten leisten. Begleiten Sie mich doch in diesem Projekt "Naturschutz vor der Haustür - ein Selbstversuch".