1.2.2024:  Biodiversität und Artensterben

Das neue Jahr ist schon wieder mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs und der Januar schon vorbei. Genauso schnell vergeht die Zeit, die uns bleibt, um das sechste Massenaussterben in der Geschichte der Erde abzumildern. " Während es im Klimaschutz 5 vor 12 ist, ist es bei dem Schutz der Biodiversität bereits 12!" Dieser Satz von Katrin Böhning-Gaese, einer der in Deutschland führenden Biodiversitätsforscher*innen, den Sie vor Jahren in einem Interview sagte, fand ich sehr anschaulich. Er zeigt, wie drängend diese Thema ist, das im gesellschaftlichen Bewusstsein bislang kaum eine Rolle spielt, und ich habe ihn seitdem mehrfach zitiert.

In ihrem Buch "Vom Verschwinden der Arten", das sie mit der Journalistin Friederike Bauer zusammen veröffentlicht hat, belegt sie diese Aussage in eindrucksvollen Fakten. Gut lesbar und trotzdem absolut faktenbasiert wird aufgezeigt, wie die Natur sich durch den Menschen verändert hat, insbesondere in den letzten Jahrzehnten. Klar gegliedert werden von den Autorinnen Ursachen und Spannungsfelder benannt wie z.B. nachhaltige Nutzung vs. Ernährungssicherheit, aber auch aufgezeigt, dass manche Widersprüche eigentlich keine sind, wenn man bereit ist, überlieferte Denkmuster und Methoden in Frage zu stellen und langfristig und global zusammenzuarbeiten. Neben der ersten Hälfte des Buches, die erschreckend aufzeigt, wie düster die aktuelle Lage ist, versucht die zweite Hälfte Vorschläge und Ideen zum Verbessern an die wesentlichen Akteure zu bringen. Zu diesen gehören viele wie die Politik, die Finanzwirtschaft, Unternehmen, Landwirte, Naturschützer, Journalisten und viele mehr. Auch jeder Bürger kann ein kleines Stück beitragen, wie in den 10 Punkten für einen besseren Umgang mit der Natur deutlich wird. Mein Lieblingspunkt ist dabei übriges der Apell, sich eine Viertelstunde am Tag mit der Natur zu beschäftigen. Neben dem Lesen dieses tollen Buches - oder meines Buches - kann das z.B. ein Spaziergang im Wald, das Pflanzen von Blumen oder die Naturbeobachtung sein. Dies hat nicht nur einen positiven Nutzen, sondern fördert sogar das persönliche Wohl befinden. WIr sehen uns dann also demnächst draußen in der Natur!

Fazit: Dieses Buch empfehle ich jedem als Basislektüre im Bereich Biodiversität, insbesondere allen in der Gesellschaft Aktiven wie Politikern. Dies tue ich ohne jeglichen persönlichen Vorteil - außer dass Leser danach vielleicht besser verstehen, was mich und viele andere im Naturschutz antreibt.

"Vom Verschwinden der Arten" Katrin Böhning-Gaese Friederike Bauer

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