20.6.2024: Glühwürmchen-Zeit
In der Zeit um die sogenannte Johannisnacht (23.6. auf 24.6.) ist ein ganz besonderes Naturschauspiel zu beobachten. Dann nämlich fliegen in der einsetzenden Dunkelheit ab etwa 22 Uhr leuchtende Punkte an Gebüschrändern auf. Dabei handelt es sich um Glühwürmchen, die allerdings weder glühen noch Würmer sind. Es handelt sich vielmehr um Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula), die in ihrem Hinterleib mithilfe einer chemischen Reaktion ein grünliches Licht erzeugen. Wie Feenlichter steigen sie nur wenige Nächte lang auf und suchen nach Fortpflanzungspartnern, denn ihre Lebensdauer als Käfer beträgt nur wenige Tage. Sie nehmen nur Wasser auf, aber keine andere Nahrung. Das bedeutet jedoch kein kurzes Leben, denn bis sie zum erwachsenen Tier reifen, haben sie schon etwa drei Jahre lang als Larve gelebt. In dieser Zeit ernähren sie sich räuberisch von Schnecken und überwintern auch in Schneckenhäusern.
Auch wenn die letzten Wochen recht kalt und nass waren, sind die Leuchtkäfer auch in diesem Jahr pünktlich, denn gestern abend konnte ich bereits einige der Mini-Laternchen fliegen sehen. Morgen abend begleiten mich dann Kinder und Eltern bei der Suche nach den Glühwürmchen. Zudem werden wir mit dem BatDetektor ein Ohr für die Fledermäuse haben und mit Ködern hoffentlich ein paar Nachtfalter anlocken. Diese Exkursion wird angeboten über die VHS Bad Homburg und war ausgesprochen schnell ausgebucht. Nun hoffe ich noch auf trockenes Wetter und dann steht der Naturbeobachtung nichts mehr im Wege.
Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) - auf dem Hinterleib sind die beiden hellen Segmente, von denen im Dunkel das grüne Leuchten ausgeht, gut erkennbar.