06.09.2023: Köderschnüre im Park
Gestern habe ich in einem Park bei mir in der Nähe Schmetterlingsköder ausgebracht. Dieser besteht aus etwas Rotwein, Apfelmus und viel Zucker. Das erscheint Insekten wie vergorenes Obst und lockt insbesondere Nachtfalter an. Beim Aufbringen am Tag finden allerdings auch Wespen und Hornissen den Köder sehr schnell. Wenn diese dann in der Dunkelheit schlafen, laben sich verschiedene Arten von nachtaktiven Schmetterlingen daran. Angetroffen habe ich gestern neun Exemplare der Braunen Spätsommer-Bodeneule (Xestia xanthographa), eine Flockenblumen-Flachleibmotte (Agonopterix arenella) und ein Exemplar der wunderschönen Zackeneule (Scoliopteryx libatrix). Sie alle nehmen die süße Flüssigkeit mit ihrem Saugrüssel auf. Zudem saßen auch eine Florfliege sowie zwei sich paarende Rotbeinige Baumwanzen an der Köderflüssigkeit. Dazu kamen wie immer noch ein paar Asseln und langbeinige Weberknechte.
Während des Aufbringens des Köders sind mir zudem einige Kleine Kohlweißlinge begegnet sowie drei Kleine Schillerfalter. Diese prächtigen Edelfalter fliegen in diesem Jahr wohl in einer zweiten Generation, da die klimatischen Bedingungen für diese Art scheinbar günstig waren.
Das Aufbringen von Köder zum Anlocken von Faltern ist übrigens nur mit entsprechender Genehmigung zulässig, da man dabei auch geschützte Arten anlocken und damit in ihrem Lebensablauf stören könnte. Das gilt auch für die Anlockung mit Licht. Eine solche Genehmigung wird in Hessen durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie erteilt (und liegt mir vor). Seinen eigenen Garten die gesamte Nacht taghell beleuchten darf man allerdings leider auch ohne jegliche Genehmigung...