Organisiert vom BUND OV Bad Homburg, geleitet von Armin Johnert

Wie bereits im letzten Jahr (Fotos und weitere Information des letzten Jahres unter Schmetterlingsführung 2019) ging die Runde der Wanderung vom Landgraf-Friedrich-Platz in Dornholzhausen durch die Wiesen, entlang des Golfplatzes und anschließend durch den Wald zur Telegrafenschneise. Das Interesse an der Führung war groß und es waren gut 10 Teilnehmer erschienen.

Das ungünstige Mahdmanagment, dass bereits 2019 aufgefallen war, setzt sich leider in diesem Jahr unverändert fort. Ein Mähen der blühenden Schmetterlingswiesen im Juli oder August verhindert, dass sich dort abgelegte Eier z.B. des Distelfalters entwickeln können. Diese Art, früher zahlreich in dem Gebiet, ist momentan dort bereits nicht mehr zu sehen!

Noch schlimmer sah es aus im oberen Bereich Landgraf-Friedrich-Straße / Hammelhansweg, wo wegen einer Baustelle das Erdreich in diesem Frühjahr abgefräst wurde. Dabei geht nicht nur die oberflächliche Vegetation verloren, sondern auch die oberen Bodenschichten inklusive Käferlarven, Regenwürmern und vielen anderen nützlichen Bodenbewohnern sowie natürlich Wurzen und Samen für einen neuen Vegetationsaustrieb. An diesen Stellen fehlen zudem wichtige Verbindungsstücke in der Vegetation zwischen dem Lebensraum Wald und den angrenzenden Wiesen. Die inzwischen viel geforderten Verbindungen von Grünflächen für die Biodiversität werden so radikal unterbrochen. Armin Johnert sprach von einem "Super-GAU".

Schädlich für die Biodiversität ist auch die Verbreitung von invasiven Neophyten, also pflanzlichen Neubürgern, die einheimische Arten verdrängen, die z.B. als Futterpflanzen für spezialisierte Schmetterlinge benötigt werden. Dazu gehört auch der Japanische Staudenköterich (Fallopia japonica), der im Randstreifen Hammelhansweg und v.a. auf der Telegrafenschneise bereits in gößerem Umfang zu beobachten ist. Auch das Drüsige Springkraut habe ich vor wenigen Tagen dort im Wald gesehen. Momentan lassen sich diese Bestände möglicherweise noch eindämmen, in wenigen Jahren ist dieser Kampf nahezu aussichtslos, wenn jetzt nicht gehandelt wird.

Folgende Schmetterlingsarten konnten jedoch in diesem Jahr beobachtet werden (Arten mit blauer Schrift mit Artprofil und mehr Informationen auf Naturalium.de):

Auf den Wiesen: Schachbrettfalter, Schwarzkolbiger Braundickkopffalter, Kleines Wiesenvögelchen, Großes Ochsenauge, Schachbrettfalter, Kleiner Feuerfalter, Kleiner Kohlweißling

Am Waldrand und auf Lichtungen: Brauner Waldvogel, Kaisermantel, Tagpfauenauge, Rostfarbiger Dickkopffalter, Großer Kohlweißling, Grünader-Weißling, C-Falter, Admiral, Faulbaum-Bläuling, Kleiner Perlmutterfalter, Waldbrettspiel, Heidespanner

Dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling und dem Kleinen Schillerfalter, seltene Arten, die theoretisch auch in diesem Gebiet leben, sind wir leider nicht begegnet.

Wie im letzten Jahr waren an weiteren Insekten auch wieder dabei: die Gemeine Waldschwebfliege und der Braune Weichkäfer. Vom Neuntöter ließen sich mehrere Jungvögel blicken. Zwei Langfühlerschrecken (Männchen und Weibchen der Gewöhnlichen Strauchschrecke) und die Totenkopfschwebfliege konnten wir auch sehen ebenso wie die Nördliche Fruchtwanze und den Rosenkäfer. Sehr sehenswert war auch die riesige Fliege (ca. 2,5 cm), bei der es sich um die Pferdebremse handelte.

Fotos der Exkursion:

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