11.6.2020:

Wieder einmal hat sich die Vegetation der Blumenwiese ein wenig verändert. Der Raps und das Barbarakraut haben ihre Blütezeit beendet und die Samen reifen zur Zeit in den Schoten, wogegen der Acker-Senf noch in voller Blüte steht. Auch das Vergissmeinnicht sowie einige Margeriten sind am Ende ihres Lebens angekommen und sorgen nun nur noch für die Vorbereitung einer neuen Generation. Aufgeblüht sind inzwischen die weiß blühenden Arten Schafgarbe und Wilde Möhre. Kornblume und Klatschmohn sorgen für die knallbunten Farben. Zudem haben sich die Blüten einer weiteren Mohnblumenart geöffnet, die ich für Saat-Mohn halte. Auch Weiß-Klee und Wiesen-Klee sind zur Blüte gekommen und folgen damit dem Inkarnat-Klee mit seiner beeindruckenden Farbe bei der Familie der Schmetterlingsblütler nach. Die Malvengewächse werden von der Moschus-Malve repräsentiert. Farbähnlich in hellem lila ist nun an zwei Stellen die Wiesen-Flockenblume aufgeblüht. Bei den Lichtnelken hat sich das Verhältnis von der Weißen Lichtnelke (Silene alba) weg verschoben zugunsten des Taubenkropf-Leimkrauts (Silene vulgaris). Der Natternkopf - zur Zeit mein persönlicher Liebling - beginnt nun auch auf der anderen Seite der Wiese zu blühen, so dass die Versorgung der Hummeln und Bienen bis auf Weiteres gewährleistet ist. Dazu trägt auch der Salbei bei, der inzwischen beachtliche Teile der Fläche für sich beansprucht und den ich mttelfristig wohl etwas im Zaum halten muss. An einigen Stellen schiebt sich das etwas unscheinbarere, weißlich blühende Wiesen-Labkraut durch die anderen Pflanzen ebenso wie der Spitzwegerich und das Acker-Stiefmütterchen. Noch unscheibarer sind die Blüten des Sauerampfer, der aber immerhin eine Höhe von über einem Meter errreicht.

Auch auf dem im März dieses Jahres neu eingesäten Stück haben sich inzwischen eine Vielzahl von Blüten geöffnet. Vor allem das Büschelschön lockt viele Hummeln an. Dazwischen sind jedoch auch einige Arten zu finden, die ich noch nicht recht einordnen kann. Bei der einen könnte es sich wohl um Buchweizen handeln, eine Knöterichart. Eine Art hat meine Tochter treffsicher bestimmt: "Das ist doch ein Radischen!". Recht hat sie. Diesen Kreuzblütler kennt sie von unserem Balkon und verzehrfertig auf dem Tisch. Hier waren die Samen wohl in der insektenfreundlichen Blumenmischung enthalten. Zum Thema essbar: Eine kleine Brombeere hat im letzten Jahr scheinbar das Jäten überstanden und schiebt nun ihre dornigen Ranken in alle Richtungen. Mal sehen, ob es dieses Jahr schon was zu ernten gibt. Allerdings macht sie die Begehung der Wiese nicht einfacher (z.B. zum Gießen und Fotografieren), aber inzwischen ist das sowieso eine akrobatische Herausforderung. Es ist bestimmt von außen sehr lustig anzusehen, wenn ich von Trittstein zu Trittstein tanze (die ich mit meiner Tochter zum Glück im frühen Frühjahr verlegt habe). Nicht direkt zur Wiese gehörend aber benachbart blüht zur Zeit in unscheinbarem Grün der Weiche Frauenmantel. Dazukommen mindestens vier weitere Arten, die ich noch nicht bestimmen kann sowie Sonnenblumen, die allerdings noch nicht blühen. Damit wachsen auf einer Fläche von 15-20 qm mindestens 34 verschiedene Blütenpflanzen. Dazu kommen noch verschiedene Arten von Gräsern. Von den knapp 3000 Samenpflanzen, die in Deutschland vorkommen ist das zwar nur ein kleiner Anteil aber immerhin. Wie viele Tier- und Pflanzenarten es in Deutschland gibt, habe ich hier mal zusammengetragen (Artenvielfalt in Zahlen).

Noch ein paar Nachrichten für die Insektenfreunde: In den letzten Tagen war mit schöner Regelmäßigkeit das Taubenschwänzchen (ein wie ein Kolibri wirkender Schmetterling) an der Roten Spornblume anzutreffen. Da die Tiere ein gutes Gedächtnis haben und nektarreiche Pflanzen immer wieder anfliegen, ist auch weiterhin mit diesem Tier auf der Blumenwiese zu rechnen. In der letzten Woche haben die Nachbarskinder in der Nähe des Hauses sowohl ein Hirschkäferweibchen wie auch ein -männchen gefunden. Wir können also hofffen, dass der größte heimische Käfer, der unter strengem Schutz steht, sich auch bei uns im städtischen Bereich vermehrt. Erwachsen geworden ist inzwischen die Zweikeulen-Weichwanze.

Hier sind die neusten Fotos zur Blumenwiese:

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.